Der Hilferuf erreichte die Obfrau am 24. Dezember. Die Familie von Vanja war verzweifelt. Aus heiterem Himmel hat er die Tochter angegriffen, sodass diese panische Angst vor ihm bekam.
3 Tage später konnte er auf die Pflegestelle übernommen werden. Es war ein erschreckendes Bild: Vanja zeigte sich auch hier in Angriffsstellung – ob aus Angst, Unsicherheit oder wirklich Aggression konnte noch nicht abgeschätzt werden. Die Pflegestelle gab ihm einfach Zeit.
Nach 2 Tagen sah die Situation bereits anders aus: Er kam und schlich um die Beine herum, und in weiterer Folge ließ er sich auch streicheln. Eine kleine Schmusekatze. Auch mit anderen Katzen kam er klar und spielte mit ihnen. Doch der Anschein trügte: einen Monat nach Einzug auf der Pflegestelle zeigte er auch hier sein zweites Gesicht und griff die Pflegemama an. Das ganze dauerte ca. 30 Minuten, dann kam er und strich wieder um die Füße herum. Natürlich war jetzt das Vertrauen zwischen Kater und Pflegemama nicht mehr dasselbe.
Er wurde dem Tierarzt vorgestellt, der rein äußerlich nichts feststellen konnte – keine Entündung im Mundbereich, Ohren sauber, auskultatorisch keine Auffälligkeiten. Nachdem er sich dies alles ohne Widerstand gefallen ließ, wurde weiterhin intensiv nach einem Platz für ihn gesucht.
Dank der Zusammenarbeit von Vereinen wurde ein Platz gefunden, bei einer Frau, die auch schon aggressive Katzen hatte. Sie kam und schaute sich den Kater an. Er ließ sich sofort von ihr streicheln, ging dann auch ohne Probleme in die Box hinein. Und als sie zuhause ankamen, inspizierte er die Wohnung, wobei er nach jedem Zimmer zu ihr zurückkam, um sich streicheln zu lassen.
Leider hat der Anruf nicht lange auf sich warten lassen. Er wurde wieder aggressiv, daher wurde vereinbart, sofort eine Durchuntersuchung mittels MRT und Labor zu machen. Der TSV Libelle hat hier finanziell unterstützt. Als die Befunde feststanden, waren alle gespannt. Es war jedoch alles in Ordnung. Daher wurde jetzt in weiterer Folge eine Tierpsychologin hinzugezogen.
Wir hoffen natürlich, dass sie dem armen Kerl helfen kann!
Im neuen Zuhause bekam er mittlerweile den Namen Tommy.
Update:
Heute haben wir mal eine sehr gute Nachricht! Manche von euch kennen wahrscheinlich die Geschichte von Vanja, dem russisch-blau Kater. Er drückte leider seine Ängste und seinen Unmut dadurch aus, dass er Menschen schmerzhaft verletzte. Vanja wurde als absoluter Notfall von Katrin Zach zu Weihnachten 2018 aufgenommen.
Nachdem Vanja durch Hilfe von Barbara Bluth dann doch einen tollen Platz gefunden hatte und sich die neue Besitzerin mit der Situation angefreundet hatte – hier auch 1000 Dank an Gabriele Bunde, die mit ihm gearbeitet hat – erlitt die Besitzerin leider einen Schlaganfall und benötigte eine 24-Stunden-Betreuung. Vanja alias Tommy griff leider diesen Pfleger an, und so kam es, wie es kommen musste: Tommy musste leider weg.
Hilferuf am 22.5.2020, jetzt eilt es … Normal nehmen wir unsere Vereinkatzen zurück, jedoch zurück zu Katrin war keine Option. Tommy brauchte dringend einen Platz, wo er ankommen kann, auf Pflege, um dann einen neuen Platz zu suchen wäre hier wahrscheinlich sehr sehr schwierig bis unmöglich geworden (wer nimmt gerne einen bissigen Kater) somit Anruf bei Manu Prantl (wo sonst!) “Manu Notfall – wir brauchen Platz für einen bissigen Kater weil, …” Manu: “Kein Problem, bring ihn, ich kann das.” Man hörte regelrecht die Steine aus den Herzen plumsen – so schnell – so ein Glück – unglaublich dankbar!
Somit wurde Vanja bei der Besitzerin geholt und zu Manu gebracht. Nach anfänglichem Spucken und Fauchen und Knurren hatten Manu und Bruno die Situation aber schnellstens im Griff. Es dauerte nicht lange, und es kamen die ersten Videos und Bilder, Tommy – jetzt wieder Vanja – lebte sich im Rudel wunderbar ein, hat gesicherten Freigang, und wie es ausschaut ist er nun endlich angekommen. In Manuelas Tierhoamat zu kommen war wohl das Beste, was ihm je in seinem Leben passiert ist.
Wir bedanken uns von Herzen und sind einfach nur glücklich, dass wir immer auf euch zählen können, liebe Manu! 1000 Dank auch an Katrin Zach, Gabriele Bunde und Barbara Bluth. Auf viele schöne Jahre, lieber Vanja, und sei lieb – du bist jetzt in besten Händen!