Sarah wurde von Touristen kontaktiert, dass sich bei ihrer Hotelanlage vier kranke Kitten befanden, die sich nicht anfassen ließen. Mittels Sarahs Lebendfalle konnten die Kitten gemeinsam mit der Mamakatze gesichert werden. Die Kleinen waren etwa sechs Wochen alt, hatten eine Augenentzündung, eine verklebte Nase und Schnupfen.
Da sie völlig verwildert waren, brachte Sarah Mutterkatze und Kitten gemeinsam in einem separaten Gehege unter. Man kann sich vorstellen, wie schwer die Fütterung und das Säubern der Katzentoilette für Sarah war. Sie wurde von allen attackiert und konnte die Arbeiten nur mittels eines dicken Handschuhs, der als Ablenkungsmanöver diente, ausführen. Es war auch nicht möglich, ihnen Medikamente zu verabreichen.
Es kam jedoch so, dass sie sich vermutlich aufgrund der sauberen Umgebung, der Ruhe, der regelmäßigen Fütterung etc. erholten und innerhalb von zwei Wochen gesund wurden. Etwa einen Monat später wurde die Mutterkatze sterilisiert und an ihren ursprünglichen Lebensort zurückgebracht. Die vier wilden Kitten-Mädchen blieben noch bei Sarah und verschwendeten trotz ihrer immensen Bemühungen nicht einen einzigen Gedanken daran, zahm oder zutraulich zu werden. Das Gehege bot mit fortschreitendem Wachstum der Kätzchen langsam nicht mehr ausreichend Platz, aber es war Sarah unmöglich, sie herauszulassen, da sie sie nie wieder würde einfangen können.
Außerdem waren sie inzwischen etwa fünf Monate alt und würden bald geschlechtsreif werden. Bei einer Kastrationsaktion schilderte Sarah der Tierärztin die dramatische Situation, woraufhin ihr diese anbot, die Mädels zu kastrieren, ehe die Situation eskalierte. Sarah stimmte aufgrund des jungen Alters schweren Herzens zu. Koukla war die Kleinste der vier und – im Gegensatz zu ihren Schwestern, denen es nach der Abholung bei der Tierärztin so weit gut ging – ihr Zustand versetzte Sarah kurzzeitig in Panik. Koukla war schwach, kalt und atmete kaum. Sarah kontaktierte die Tierärztin, die ihr riet, Kouklas Körpertemperatur hochzubringen.
Sarah wärmte das Kätzchen mit Decken und Wärmflaschen, wich die ganze Nacht lang nicht von ihrer Seite und kontrollierte regelmäßig ihre Temperatur. Am nächsten Tag ging es ihr ein wenig besser und sie fraß auch, dennoch musste Sarah die Wärmebehandlung etwa fünf Tage lang fortführen, bis Koukla sich vollständig erholte. Während dieser Zeit wurde Koukla langsam zutraulich und ließ sich auch von Sarah streicheln. Nach ihrer Genesung fiel sie jedoch wieder in das alte Verhalten zurück.
Kurze Zeit später bekam sie eine Augenentzündung. Sarah schaffte es zwar, sie einzufangen, aber sie hatte keine Chance, die Augentropfen zu verabreichen, denn das kleine Wesen wehrte sich wie ein Tiger. Erst mithilfe zweier mutiger Besucher war es schließlich möglich – bewaffnet mit Lederhandschuhen – dem Wildfang die dringend benötigten Augentropfen und das Antibiotikum zu verabreichen. Koukla ist immer noch etwas schüchtern, aber sie lässt sich anfassen und nimmt auch problemlos das Entwurmungsmittel. Koukla steht zur Vermittlung, allerdings wird sie nie die riesengroße Schmusekatze sein.